Mit NATURBLICK der Natur auf der Spur! Entdecken Sie unsere neue kostenloste Sonderausgabe direkt zum Runterladen.
Zur SonderausgabeErleben Sie eine atemberaubende Woche in den ausgedehnten Wäldern im Dreiländereck Polens, der Ukraine und der Slowakei. Bieszczady – die Waldkarpaten oder (wie die Einheimischen sie gerne nennen) Wolfsberge – gehören zu den letzten abgelegenen Wildnisgebieten Europas. Mehrere hunderttausend Hektar urwaldähnlicher Wald bedecken das Gebiet. Übernachtung mit Frühstück. Inkl. aller genannten Leistungen. Organisation und Durchführung der Fotoexkursion: NATURBLICK-Verlag
Fotoexkursion anfragenIm Reich der Adler, Bären und Wölfe
Erleben Sie eine atemberaubende Woche in den ausgedehnten Wäldern im Dreiländereck Polens, der Ukraine und der Slowakei. Bieszczady – die Waldkarpaten oder (wie die Einheimischen sie gerne nennen) Wolfsberge – gehören zu den letzten abgelegenen Wildnisgebieten Europas. Mehrere hunderttausend Hektar urwaldähnlicher Wald bedecken das Gebiet.
Die Waldkarpaten sind ohne Zweifel eines der letzten Wildnisgebiete Europas. Dort sind Tiere heimisch, die vielerorts selten geworden sind oder gar als ausgestorben gelten. Es ist eine Region, in der die Menschen ihre Naturverbundenheit in die Wiege gelegt bekamen. Sie wissen mit der Natur umzugehen und leben nach ihren Gesetzen.
Der Tourismus hat auch diese einzigartige Region erreicht. Jahr für Jahr kommen mehr naturverbundene Gäste in die Waldkarpaten auf der Suche nach Erholung. Die Einheimischen haben begriffen, dass sie von dieser Entwicklung profitieren können.
Und die Tierwelt zeigt sich davon unbeeindruckt, denn die Weite ist enorm – es gibt immer noch genügend Rückzugsgebiete für den Bären, den Luchs, das Rotwild und den Wolf.
Mit NATURBLICK haben Sie die Möglichkeit, die Tierwelt der Waldkarpaten hautnah zu erleben. Unsere Ansitzhütten stehen in wildreichen Gebieten und bieten die besten Voraussetzungen für Tierbeobachtungen. Sie sind auf die Bedürfnisse von Fotografen und Naturfilmern ausgelegt.
Die Fotoverstecke sind schallgedämmt und wärmeisoliert. Von innen sind sie komplett – auch an den Wänden – mit Teppichen ausgekleidet. Sie sind geräumig und bieten genügend Platz, um hin und wieder aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Die Stühle sind sehr bequem und lassen sich beinahe in Liegeposition bringen. So macht das Warten richtig Spaß. Für den Fall der Fälle befindet sich in der Ansitzhütte eine separate abschließbare Nische, die als Toilette dient; dort ist eine Campingtoilette vorhanden.
Die Winter können in den Waldkarpaten kühl ausfallen. Die Ansitzhütten sind eigentlich recht warm, doch durch die Objektivlücke besteht eine Kältebrücke. Deshalb empfehlen wir für den Ansitz warme Winterbekleidung. Bei Bedarf ist es möglich, eine transportable Heizung zu installieren.
Für die Ansitze wird kein Stativ benötigt. Unterhalb der Objektivöffnung ist eine Art Fensterbank angebracht, auf der der Stativkopf befestigt werden kann. Jeder Fotograf hat etwa anderthalb Meter Platz zur Verfügung. Oberhalb der Objektivöffnung befindet sich ein ziemlich großes Fenster – so hat man gute Sicht und weiß immer, was draußen vor demAnsitz vor sich geht.
Bieszczady ist eine Mittelgebirgslandschaft in Südpolen und den angrenzenden Gebieten in der Slowakei und der Ukraine.
Im engeren Sinne bezeichnet Bieszczady einen Teil der zu Polen und der Slowakei gehörenden Ostbeskiden (Bieszczady in Polen, Bukovské vrchy in der Slowakei). Weil sie dicht bewaldet sind, werden die Ostbeskiden auch als Waldkarpaten bezeichnet.
Der Ablauf einer herbst/winterlichen Ansitz-Fotowoche in den Waldkarpaten
Im Winter beziehen wir die Ansitzhütten in der Morgendämmerung. Wir bleiben den ganzen Tag in den Hütten. Lunchpakete und genügend warmen Kaffee und Tee haben wir dabei. Wenn das Licht zum späten Nachmittag hin abnimmt, werden wir abgeholt und in unser Quartier gebracht. Abends fahren wir gemeinsam in ein Restaurant zum Essen.
Alternativ zum Ansitzen können wir uns auf die Pirsch begeben und versuchen, die morgendliche Winterstimmung in der landschaftlich reizvollen Gegend einzufangen. Wir gehen noch in der Dunkelheit hinaus und kommen zurück, wenn das Licht nicht mehr gut ist. Zum Sonnenuntergang können wir das gern wiederholen. Der genaue Ablauf wird gemeinsam mit den Teilnehmern direkt vor Ort abgestimmt. Sie werden entweder von unserem einheimischen Guide oder von Peter Scherbuk begleitet. Diejenigen, die lieber nur ansitzen möchten, können natürlich in der Ansitzhütte bleiben.
Wir wissen nie, was passiert und welche Tiere kommen werden – das gilt für den Ansitz in der Ansitzhütte genauso wie für den Ausflug in die Landschaft.
Bitte vergessen Sie nicht: Wir befinden uns zu 100 Prozent in freier Wildbahn!
Oder: Das erste Mal, einem freilebenden Wolf in die Augen schauen zu dürfen
Von Anne Warneke
Vier Jungs und vier Mädels sind wir, die mit Peter ins Wolfs-abenteuer fahren. Ich treffe mich bereits in Dresden mit Peter und freue mich, dass ich die Strecke nicht selbst fahren muss. Nach und nach treffen wir die anderen auf unserem Weg zur polnischen Grenze. Im Konvoi mit drei Autos geht es durch Polen in Richtung Waldkarpaten. Die Flugreisenden holt Peter am regionalen Flughafen ab. Am späten Abend beziehen wir unser komfortables, liebevoll eingerichtetes Ferienhaus.
Abenteuerlicher Weg
Frühmorgens werden wir am nächsten Tag noch im Dunkeln von unserem Vermieter im geländeerprobten Landrover abgeholt. Fünf Minuten geht es rumpelnd bergab und bergauf. Aber in der Dunkelheit sehen wir so gut wie nichts von der Strecke. Auch am zweiten Tag können wir die Strecke nur „erfühlen“. Die Autoscheiben sind komplett zugefroren; bis auf ein kleines Guckloch für den Fahrer.
Erst am dritten Tag sehen wir, wie wild der Weg ist: hinunter zu einem breiten Bach, durch das Wasser hindurch, und dann steil hinauf fräst sich der Wagen durch gefühlt meterdicken Schlamm und tiefe Pfützen. Jeden Tag denken wir: Hoffentlich schafft das Auto auch heute den Weg hin und zurück! Zum Glück müssen wir diesen Weg nicht laufen!
Im Versteck
Die Ansitzhütten sind komfortabler, als gedacht, ausgestattet mit Gasofen und einer abgetrennten sauberen Chemietoilette. Gut mit Tee, Wasser und reichlich Verpflegung ausgerüstet, halten wir es hier bequem aus. Die gemütlichen Stühle verleiten uns zwischendurch zu einem Nickerchen, wobei einer von uns immer das Geschehen auf der Wiese vor uns beobachtet. So verpassen wir nichts.
Leider ist der tiefe Schnee der vergangenen Wochen bis auf einen spärlichen Rest geschmolzen. Aber egal, wir warten mit Spannung auf die Wölfe. Ob sie wohl kommen? Eichelhäher, Elstern, Kolkraben, Gimpel und Meisen vertreiben uns die Zeit. Manch eine fotografische Flugstudie entsteht. Die ersten Bussarde lassen sich blicken.
Wolfsbegegnungen
Und tatsächlich, am Nachmittag steht auf einmal ein junger Wolf am Waldrand und kommt langsam näher. Perfekt!
Was für ein Gefühl, ein erstes Mal diesem Tier in die Augen zu sehen! Unvergesslich! Der Wolf bleibt eine ganze Weile, geht zurück ins Dickicht, kommt aber nach einer Weile wieder. Wir fotografieren bis es fast zu dunkel für uns wird. Wir sind total glücklich. Da haben wir doch gleich am ersten Tag unsere heiß ersehnten Wolfsbilder machen können!
Ob wir noch einmal einen Wolf sehen werden? Kaum sind wir am zweiten Tag in der Hütte und haben uns eingerichtet, da taucht wieder ein Wolf auf. Ist das der Wolf von Vortag? Wir können ihn im besten Licht fotografieren.
Einen Tag später kommt noch ein zweiter hinzu. Sie spielen sogar kurz miteinander. Was für eine Steigerung! Da wissen wir noch nicht, dass dieses Erlebnis am nächsten Tag sogar noch übertroffen werden wird. Wieder kommen die jungen Wölfe auf die Wiese vor unserem Ansitz. Der Vormittag verfliegt im Nu.
Später erspähen wir zwei prächtige Altwölfe und lichten sie im leichten Schneefall ab. Wunderschön sind sie mit ihrem dichten Fell, ihrer üppigen „Mähne“! Bei einem Altwolf ist deutlich eine alte Verletzung zu sehen. Die dicken Schneeflocken machen die ganze Szenerie zu etwas ganz Besonderem.
Für einen kurzen Moment erscheinen gar fünf Wölfe gleichzeitig. Fotostress pur; wir wissen kaum, wie wir das alles fotografisch einfangen sollen. Die Jungen geben den Alten Deckung. Sie schieben sich schützend zwischen die Altwölfe und uns. Wir sind hellauf begeistert. Was für ein erlebnisreicher, eindrucksvoller Tag!
Die Wölfe „wissen“ genau, dass wir da sind. Sie sind immer wachsam. Fasziniert schauen wir in ihre leuchtenden Augen – der strahlende, klare Blick nimmt mich regelrecht gefangen. Wie anders sind doch diese freien Wölfe im Gegensatz zu denen, die ich aus Tierparks kenne. Ihre Körperhaltung und -spannung ist eine ganz andere. Die stolzen Tiere kommen uns erstaunlich nahe, so dass auch mit nicht ganz so großen Brennweiten formatfüllende Aufnahmen gelingen.
Es ist hochinteressant, das Sozialverhalten und die Rangordnung unter den Tieren zu beobachten. Die Jungen erkunden die Situation, holen Futter – es liegen Reste eines von Wölfen gerissenen Hirsches auf der Wiese – und bringen es dem Rudel, das im Wald wartet. Dabei sind die Wölfe immer unter Beobachtung des für uns nicht sichtbaren Rudels.
Einer dieser jungen Wölfe frisst sich erst einmal richtig satt (fressen ist hier nicht der richtige Ausdruck dafür – er schlingt alles einer unglaublichen Geschwindigkeit in sich hinein), schaut dabei immer wieder in die Deckung des Waldes, wo das Rudel auf ihn wartet und beobachtet.
Am zweiten Tag zieht ein Steinadler seine Kreise dicht über uns. Auch wenn er sich nicht auf der Wiese vor unseren Ansitzhütten niedergelassen hat, allein sein Anblick ist schon wunderbar. Man kann eben nicht alles haben, und eine Woche lang jeden Tag die Wölfe zu sehen, das ist schon wirklich schon ein tolles Geschenk!
Besuch von Reineke Fuchs
Am vierten Morgen erwartet uns gar ein Rotfuchs vor der Ansitzhütte. Unser Fahrer hält an, zückt in aller Seelenruhe sein Handy und macht ein Foto. Erst dann trollt sich der Fuchs.
Jeder Tag ist besonders, jeden Tag haben wir eine andere Lichtstimmung. Wunderbar! Graues Licht, Schneefall, wolkigen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Zwar freut sich nicht jeder über die harten Kontraste im unter dem strahlend blauen Himmel. Mir jedoch gefällt auch dieses Licht.
Erlebnisse zwischendurch
Oft begrüßt uns der Tag mit einem farbenprächtigen Sonnenaufgang, kräftige Orangetöne am Horizont oder rosa Himmel. Bei diesem Anblick fällt das frühe Aufstehen nicht schwer. Um fünf Uhr treffen wir uns zum Frühstück, schmieren unsere Brote und füllen unsere Thermoskannen. Kurz vor sechs geht es zum Ansitz.
Unsere unfreiwillige „Bikini-Party“ in der Mädels-Ansitzhütte sorgt für viel Gelächter und dumme Sprüche. Das Gasventil unseres Heizofens saß fest – wir konnten die Gaszufuhr nicht abdrehen – so heizte uns der Ofen immer weiter ein. Wie gut, dass der Tag dann zu Ende war und wir uns doch nicht bis auf die Unterwäsche entblättern mussten. Ich hätte nie gedacht, dass es mir während eines Winteransitzes einmal zu warm werden würde!
Gegen fünf Uhr werden wir meistens wieder abgeholt, und dann geht es schon bald zum Essen. Bei köstlichen Wildgerichten, leckeren Suppen und Kuchen diskutieren wir den Tag. Ein Wolfs- oder Bärenbier oder ein hausgemachter Apfelsaft rundet den Tag ab. Müde fallen wir schon bald ins Bett – voller Spannung, was der neue Tag uns bringen wird.
Abschied
Am letzten Tag scheint es uns, als würden „unsere Wölfe“ sich von uns verabschieden, fast alle kommen noch einmal nach und nach im Laufe des Tages aus dem Wald heraus auf unsere Wiese. Was für ein schöner Abschluss einer eindrucksvollen Woche!